Dienstag, 6. Mai 2008

Max und Moritz - Teil 7

Letzta Streich

Max un Moritz, lasst euch saren,
Diesma jehts euch annen Kraren!
Müssen die schon wieda flitzen,
Löscha inne Säcke ritzen?
Astend schleppt der Baua Mecke
Seinen Sack hier um de Ecke.
Wiea kiekt jebückt nach vorn,
Riesels schon, dit jute Korn,
Hinten außen Sacke nieda.
Mecke flucht: „Wat is dit wieda?“
Man, da siehta beede sitzen,
Die vor Angst schon schloddan, schwitzen;
Und er stoppt se mit Jenuss,
Rin in Sack – denn jetz is Schluss!
Eilich hasteta zur Mühle.
Jott, wie wird’s den beeden schwüle!
„Vorwärts Mülla, jreif den Sack,
Mahle er dit Lumpenpack!“
Hopp! Und rin jehts innen Trichta.
Selbstjustiz – da hilft keen Richta.
Rickeracke – rackericke,
Hörste knacken ihr Jenicke!
Noch ze sehn – doch bald vajessen,
Wenn se beede uffjefressen.
Un de Enten, fett un heita,
Leben bis zum Kochtopp weita.

Dit Ende vont Lied

Als man hört, die zwee sind wek,
Weent keen Aas an diesen Fleck.
Witwe Bolte sprach jewichtich:
„Dut ma leid un freut ma düchdich!“
„Ja“, schrie Böck, „so isset recht,
Die warn echt von innen schlecht!“
Lehra Lämpel ringt de Hände:
„Wat forn Ende! Wat forn Ende!“
„Klar“, brummt da der Zuckabäcka,
„Uffjebacken wern se lecka!“
Onkel Fritze meente: „Icke
Hatte längst de Faxen dicke!“
Mecke will bloß seine Ruh –
„Ick sach janüscht mehr dazu!“
Jubel, Trubel, Ringelpietz –
Freude überall im Kiez;
Mensch, wat war der Ärja jroß –
Die Rabauken sind wa los!

[Wilhelm Busch: Max und Moritz. Mundartgerecht, München 2007, S. 22-36]

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